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von Linda Christie <lindac(at)doctorvar.com> Über den Autor: Linda Christie ist die Eigentümerin des international tätigen Beratungs- und Publikationsunternehmens Write Solutions und die Gründerin von DoctorVAR.com. Linda ist seit über zwei Jahrzehnten in der Druckbranche und der elektronischen Computerpublikationswelt zu Hause. Als maßgebliche Redakteurin für TechTarget.com schrieb sie den zweimonatlichen Newsletter "Storage Management" und eine große Anzahl technischer Hilfetexte. Zusätzlich war sie Verfasserin von Sonderbeiträgen und Senior-Texterin für die Herausgeber von "The Computer Journal", "Enterprise Technologies", "IT Solutions and Strategies" und "CAD Technologies". Linda ist die preisgekrönte Autorin von 11 "How-to"-Büchern über Informationstechnologie, Medizin und Wirtschaft, die von maßgeblichen New Yorker Verlegern herausgegeben werden. Übersetzt ins Deutsche von: Josef Schwarz <josef.schwarz(at)fh-sbg.ac.at> |
Fallstudie: Open Source Content Management Systeme machen E-Commerce Webseiten erschwinglichZusammenfassung:
Es ist relativ einfach, eine großartige Idee für eine Website,
die informativ, unterhaltsam und wirtschaftlich
lebensfähig sein soll, zu formulieren. Was nicht so einfach ist, ist die Umsetzung
einer solchen Idee in eine nutzbare, robuste e-Commerce Website
für unter $5,000.
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Das Anliegen des Web Publishers kam nicht ohne Grund. Die ersten Bemühungen, die neun Monate Arbeitszeit in Anspruch nahmen, wurden von Hackern zerstört, die Datenbanken vollgefüllt mit wertvoller IT Information, die die Belegschaft gesammelt hatte, waren futsch. Weil der beauftragte Anwendungsentwickler nicht in der Lage war, die Daten wiederherzustellen, ging zusätzlich der Großteil der Barreserven verloren.
Meine erste Sorge war, wie computerbewandert und wie gut organisiert die Kundin war. Wenn viel Training und Begleitung nötig wäre, würde wohl auch eine Open-Source Lösung ihr Budget ($5,000) leicht sprengen. Also sandte ich ihr eine Reihe von Fragen, um mehr über das Projekt herauszufinden, und um ihre Fähigkeiten zu testen, zum Beispiel:
Diese Kundin war kein technischer Guru, aber ihre Antworten machten mir klar, dass sie sehr computerbewandert und organisiert war, und dass sie genau wusste, welche Fähigkeiten und Funktionen ihre Seite haben sollte. Nachdem sie also "meinen Test bestanden hatte", teilte ich ihr mit, dass ich denke, dass sie Schwierigkeiten damit haben würde, die Seite von Grund auf mit einem Budget von $4-5,000 zu programmieren, sogar in Indien.
Dann sagte ich ihr, dass ich denke, dass sie mit ihren Bedürfnissen "das Rad neu erfinden möchte". Ich mailte ihr folgendes: "Glücklicherweise sind Sie nicht die erste Person, die ein Content Management System benötigt. Es gibt eine ganze Reihe von frei erhältlichen CMSs mit der ganzen Funktionalität, die Sie benötigen - und darüber hinaus. Zusätzlich haben die meisten CMSs tolle Administrationsfunktionen, mit denen jeder, der auch nur geringes technisches Wissen hat, den Großteil der Seitenkonfiguration bewerkstelligen kann. Mit dieser Variante kann ich eine voll funktionsfähige Seite bis zum Ende des Jahres mit dem von Ihnen genannten Budget abliefern."
Innerhalb weniger Stunden bekam ich von ihr eine Anfrage für eine Besprechung, das zum ersten von drei Treffen wurde, die wir brauchten, um das Projekt zu planen und umzusetzen. Einer der Gründe, warum es so wenig Treffen brauchte, war, dass der Websitebesitzer und ich eine klare Idee vom Projekt hatten - bevor noch eine einzige Codezeile geschrieben worden war. Erst dann empfahl ich eine umfassende Lösung, die allen gestellten Anforderungen genügen sollte. Das ersparte nicht nur eine Menge Zeit und Geld, sondern machte auch meine Arbeit viel weniger frustrierend.
Nach unserem ersten Treffen war ich ziemlich sicher, dass das Open Source Content Management System (CMS) PostNuke die benötigten Möglichkeiten bieten würde. Herausgegangen aus PHPNuke ( http://www.phpnuke.org/), bietet PostNuke gegenüber dem PHPNuke System viele Erweiterungen und Verbesserungen. Es bietet volle CSS Unterstützung, Übereinstimmung mit HTML 4.01, ein fortgeschrittenes Baukastensystem und volle Mehrsprachenunterstützung.
Also sandte ich der Kundin das PostNuke ( http://www.postnuke.com/) Manual zur Durchsicht. Sie machte mich jedoch klugerweise sofort darauf aufmerksam, dass eine einmalige Konfiguration einer Seite oder einer Komponente (des Baukastensystems) nicht möglich ist - eine zwingende Voraussetzung für DoctorVAR.com.
Ich war mir ziemlich sicher, für dieses Problem eine Umgehungsmöglichkeit zu finden, indem ich mir andere PostNuke Websites ansah und Diskussionsforen durchsuchte. Ich brauchte nicht lange, um herauszufinden, dass mehrere PostNuke Installationen das Seitenlayoutproblem lösen würden und komplette Kontrolle über die Unterseiten gewähren würde. Eine PostNuke Unterseite ist eine zusätzliche Installation von PostNuke innerhalb der "Hauptinstallation". Wenn zum Beispiel die Hauptinstallation unter '/htdocs/postnuke' installiert ist, würde eine Unterseite unter '/htdocs/postnuke/subsite1' installiert werden können.
Jede Unterseite kann komplett unabhängig von der Hauptinstallation konfiguriert werden. Das erlaubt es dem Administrator, getrennte Themen als Unterseiten zu handhaben. Meine Herausforderung war, herauszufinden, wie man alle 28 Installationen dazu bringt, zusammenzuarbeiten, indem ich die Datenbanktabellen jeder Unterseite änderte.
Nach Begutachtung des Codes konfigurierte ich die Unterseiten so, dass Informationen (Session, Artikel, Menüs, usw.) gemeinsam benutzt werden. Auf diese Weise kann die DoctorVAR.com Website alle Informationen den Unterseiten zur Verfügung stellen - Thema, Menüs, Login, usw. Jedoch konfigurierte ich jede Unterseite so, dass ihr eigenes Layout gepflegt werden kann. So können die Inhalte für jede Hauptthemenseite (Unterseite) eindeutig angelegt werden.
Das nächste Problem, das ich angehen musste, war mit der Suchfunktion eine weitere Hauptforderung. Die Kundin wollte den Großteil der Inhalte in HTML-Seiten ablegen, weil PostNuke-Artikel mühsam zu pflegen seien. PostNuke durchsucht jedoch nur größere Module, keine HTML Seiten.
Um die Sache mit dem HTML Layout und der Suchfunktion zu lösen, integrierte ich das PostNuke-Modul Content Express (http://pn.arising.net/ce/). Dieses Modul stellt der Seite eine sehr angenehme Administrationsoberfläche zur Verfügung, mit dem auf einfache Weise HTML-Seiten hinzugefügt werden können oder die Seitennavigation geändert werden können. Ausserdem verfügt es über eine Suchfunktion für HTML-Seiten. Content Express wurde nicht für die Konfiguration mehrerer Unterseiten gebaut, also musste ich den Code analysieren und verstehen, um es einbauen zu können.
Um die Seite zu komplettieren, integrierte ich frei verfügbare PostNuke-Module für ein Ezine, ein Forum, eine Jobbörse und Werbebanner-Management. Innerhalb von zwei Wochen konnte meine Kundin mit dem Anlegen von Seiten und dem Upload von Daten beginnen. Nach zwei Monaten war die DoctorVAR.com Website, von der sie geträumt hatte, verfügbar - ohne ihr Budget zu überschreiten und ohne ein Feature oder eine Anforderung geopfert zu haben. Die einzige Software, die sie kaufen musste, war ein klassifiziertes Inserate- und ein Einkaufswagen-Modul für $59 und ein Motiv für $30. Der Rest der Module war frei verfügbar.
Nachdem mein Hintergrund in der Systemintegration liegt, finde ich es spannender, Open Source Software zu finden, herauszufinden wie sie funktioniert und dann mittels meines technischen Wissens und mittels Programmieren die unterschiedlichen Module zum Zusammenarbeiten zu bewegen. Auf diese Weise verwende ich nicht viel Zeit mit Programmieren, das bei Null anfängt, oder mit Debuggen. Die Flexibilität, Schnelligkeit und Einfachheit der Verwaltung von DoctorVAR.com ( http://www.doctorvar.com/) bezeugt, wie robust und kosteneffektiv Open Source CMSs sind.
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